Die Eve # 6
Diese Form ist keine Fertigung, sondern eine Manifestation. „The Eve“ transzendiert die materielle Ebene – sie ist eine Erforschung des unendlichen weiblichen Urprinzips, das Alpha der Existenz.
In den alten Kosmogonien der Ureinwohner Amerikas heißt es, dass das Universum vor Anbeginn der Zeit ein chaotisches, treibendes Nichts war. Es war die Spinnenfrau – die Urmutter –, die den ersten Faden der Realität spann. Sie warf ihr zartes, doch unzerbrechliches Netz über das Chaos und webte die treibenden Sterne und die ruhelose Energie in die geometrische Harmonie des Kosmos ein. Sie brachte Ordnung in die Leere durch den Akt der Schöpfung.
„The Eve # 6“ verkörpert diesen heiligen Akt des Webens von Ordnung. Sie steht dem Betrachter mit dem Rücken zugewandt, nicht weil sie sich abgewendet hat, sondern weil sie voranschreitet. Sie steht am Bug des Daseins und blickt in das blendende Licht des Göttlichen. Sie stellt sich den Mysterien des Universums zuerst, damit wir in ihrem Kielwasser folgen können. Sie blickt uns nicht an; sie blickt für uns in die Ewigkeit.
Die Hände, die diese Silhouette geformt haben, sind lediglich die Verlängerung eines höheren Willens. Wenn der Künstler eine Schöpfung des Schöpfers ist, so ist er nur der Meißel in den Händen Gottes. Diese Skulptur ist nicht das, was der Künstler sah; sie ist das, was das Universum durch die Augen des Künstlers bezeugte.